Tiefe Einblicke, neue Perspektiven, angeregte Diskussionen - das erste internationale Netzwerktreffen der Initiative Klinikpartnerschaften - Partner stärken Gesundheit, war für alle Seiten ein Gewinn. Vertreter*innen von acht Klinikpartnerschaften in Malawi, nationale gesundheitspolitische Akteure sowie Vertreter*innen der GIZ, der WHO und den beiden Gründungsinstitutionen der Initiative, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Else Kröner-Frersenius-Stiftung, tauschten sich dabei intensiv aus.
Die Klinikpartnerschaftsprojekte in Malawi betreffen unter anderem die Bereiche Augenheilkunde, Pädiatrie und Traumatologie. Die deutsch-malawischen Partner stellten den Teilnehmer*innen ihre Arbeitsschwerpunkte vor, diskutierten über Erfolgsfaktoren und berieten sich gegenseitig intensiv in Peer-Coaching-Sessions zu konkreten Fragestellungen und Herausforderungen. Der große Vorteil von Partnerschaftsprojekten sei, dass sie durch die Partner flexibel ausgestaltet und angepasst werden können", unterstrich John Nyirenda von CCAP Synod of Livingstonia Health Department. "Je nachdem, was gut funktionert."
Das malawische Gesundheitsministerium, vertreten durch Jane Nyondo aus der Planungsabteilung, präsentierte den Gesundheitskontext des Landes sowie aktuelle Strategien und Prioritäten der Regierung. Dabei wurde deutlich, dass sich Malawi auf einem ambitionierten Weg hin zu einem funktionierenden Gesundheitssystem befindet. Die Partnerschaften können dabei gut unterstützen. Ziel einer erfolgreichen Klinikpartnerschaft ist, dass die Projektbeteiligten durch Kenntnisse zu der nationalen Gesundheitsstrategie des jeweiligen Landes und der globalen Gesundheitsagenda eine sinnvolle Einbettung im Landeskontext erreichen. Zudem ermöglicht ein fachlicher Austausch mit Kollegen aus anderen Klinikpartnerschaften in demselben Land und derselben Region ein vertieftes Wissen. Die Mediziner*innen, Public-Health-Spezialistinnen und weitere Fachleute lernen so voneinander und vertiefen ihr Wissen. Langfristig tragen sie dazu bei, dass die Gesundheitssysteme der Länder in kleinen Teilen partiell gestärkt werden können.
Wo werden die Projekte in fünf Jahren stehen? Auf diese Frage hin entwickelten alle Teilnehmer Zukunftsbilder: Von einer ausgereiften Notaufnahme an dem Zentralkrankenhaus in Zomba bis hin zu einer funktionierenden Versorgung in dezentralen Gebieten durch Community Health Worker entstanden viele aussagekräftige Bilder. Osward Nakhaya ist Projektleiter des Health Worker Projektes in Salima. "Mein größter Wunsch für unser Projekt ist, dass wir unsere Aktivitäten zukünftig vollkommen in die Hände der Dorfgemeinschaften und des Distriktkrankenhauses geben können", so Nakhaya. Dieses Ziel sei für sein Team und ihn sehr motivierend.
Die Erfahrungen des ersten Netzwerktreffens in Malawi werden derzeit ausgewertet. Für 2019 plant die Initiative Klinikpartnerschaften weitere regionale Folgeveranstaltungen. Dabei werden die Themen Wissensaustausch, Vernetzung und Kooperation sowie Qualität und Einbettung in den nationalen Kontext verstärkt eine zentrale Rolle spielen.